Leerstand und ein Überfluss an Raum ist die eine Seite der aktuellen Situation in Leipzig und anderen ostdeutschen Städten, das es aber keinen wirklichen Leerraum gibt, da dieser immer irgendwie besetzt wird/ist, die andere. Biotop, Wagenburg, Kornfeld, Stadt(einfamilien)haus oder Parkplatz Spielplatz, Schrottplatz, Müllhalde, Freilichtkino........ Das Vokabular der Lücke ist damit noch lange nicht ausgeschöpft.
Baulückenpop bezieht sich auf den Leerraum als Bestandteil unserer Gegenwarts- und Alltagskultur. Prozesse städtischer Umbildung sind längst keine reinen Expertenthemen mehr, da sie alle tiefgreifend das Lebensumfeld des einzelnen verändern, der Umgang mit ihnen nur noch rudimentär eine Frage der Stadtplanung. Das Projekt Raumerweiterung nutzt ein Architekturrelikt aus DDR-Zeiten, das alle Kriterien des Pop erfüllt. Als Massenprodukt und Surrogat von Wünschen und Bedürfnissen funktioniert die Raumerweiterungshalle damals wie heute.
Baulückenpop thematisiert die Lücke nicht als Leerraum, sondern als Projektionsraum kulturellen Handelns. Das Leerräume auch als Ressource dienen können, ist die Ausgangslage des Projektes „Raumerweiterung“. Für die Ausbeutung dieser Ressource und den daraus resultierenden Möglichkeiten steht die Raumerweiterungshalle ein halbes Jahr zur Verfügung und offen.